Der Tagesablauf sieht wie folgt aus:
Kommt ein Kind in eine Kindereinrichtung, so ist das der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Für das Kind beginnt eine Zeit vieler neuer Eindrücke und die Erweiterung des Lebensumfeldes, verbunden mit einer ersten Ablösung von den Eltern.
Damit das Kind neugierig und offen die Angebote in der Kita wahrnehmen kann und positive Erlebnisse möglich werden, ist eine Eingewöhnung unbedingt erforderlich. Eine Bezugsperson ist während der Eingewöhnung anwesend, um die Basis für das Kind zu bilden, zu der es sich bei Verunsicherungen wieder zurückziehen kann. Die Eltern sollten sich passiv verhalten und das Kind nicht drängen, sich von ihnen zu entfernen und es immer akzeptieren, wenn das Kind ihre Nähe sucht. Sie sollten weder versuchen, das Kind zu unterhalten (weil der Erzieherin sonst die Möglichkeit genommen wird, in Kontakt mit dem Kind zu treten), noch sollten die Eltern mit anderen Kindern spielen, lesen u. s. w.
Die Erzieherin versucht, über Spielangebote oder über Beteiligung am Spiel des Kindes Kontakt aufzunehmen.
Das Erlernen von Sozialverhalten ist der zentrale Bereich unserer Arbeit. Die Kinder lernen es im Spiel mit anderen Kindern.
Beim täglichen Spiel miteinander entstehen vielfach Konfliktsituationen wie z. B. das gleichzeitige Begehren eines Spielzeugs. Ebenso oft gibt es beim Rollenspiel Unstimmigkeiten, gerade in der Freispielsituation kommt es häufig zu Auseinandersetzungen aufgrund von Meinungsverschiedenheiten, die nicht sofort erkennbar sind. Die Erzieherinnen versuchen die Ursache des Konfliktes herauszufinden und transparent zu machen. Dabei sehen sie sich als begleitende und zuhörende Betreuerinnen. Jedes Kind bekommt die Möglichkeit, seine eigene Sichtweise vorzustellen.
Es ist wichtig, die Kinder dabei zu unterstützen, ihre Konflikte selbst auszutragen. Indem sich die Kinder gegenseitig zuhören, werden die unterschiedlichen Bedürfnisse und Ansichten des jeweiligen Gegenübers deutlich. Dadurch lernen sie zuzuhören, andere aussprechen zu lassen, ihre Meinung zu kommunizieren und selbst eine Lösung zu finden. Sie werden angehört, dürfen aussprechen und ihre Meinung vertreten und erfahren diese Werte gleichzeitig von ihrem Gegenüber.
Musik spricht Kinder ganz unmittelbar an, weckt Lebensfreude sowie Neugier und fördert emotionale, motorische, sprachliche, mathematische, soziale und räumliche Kompetenzen. Die Kinder bekommen mit Hilfe der Rhythmik eine Fülle von Anregungen und werden neben der Schulung der Stimme sowie die Ausprägung des Gehörs ganzheitlich gefördert.
Das Ziel der Rhythmik ist die Weiterentwicklung der Persönlichkeit im sozialen Bereich, der geistigen Fähigkeiten, der Konzentration und der Sprachentwicklung. Hierbei lernen die Kinder auf spielerische Weise verschiedene Verhaltensprozesse wie z. B. Abwarten, Zuhören, die Führung übernehmen oder einen Entschluss zu fassen. Gerade jüngere Kinder erleben eine Form der Kommunikation, die nicht auf verbaler Verständigung beruhen kann, sie entdecken ihre Stärken, überwinden Unsicherheiten und gewinnen Selbstvertrauen.
In unserem täglichen Morgenkreis sind die Kinder unter Verknüpfung von Musik, Sprache und Bewegung agierende Mitspieler, sie lernen Liedtexte auswendig und Orff-Instrumente kennen. Dies wird unterstützt und weitergeführt von unserer Facherzieherin für Musik, die ein Mal wöchentlich mit den älteren Kindern musiziert. Auch der Tanz als Möglichkeit der Bewegung wird genutzt.
Als Grundlage für unsere Projektarbeit orientieren wir uns am Berliner Bildungsprogramm. Die Kriterien für die Auswahl des Projektthemas sind vorrangig die Interessen der Kinder: Was beschäftigt sie, welche Bedürfnisse haben sie, welche Fragen werden gestellt, welche Probleme werden sichtbar?
Kinder sind aktive und kreative Gestalter ihrer eigenen Entwicklung und ihrer Beziehung zur Umwelt. Die Kinder haben in den Projekten die Möglichkeit, Dinge zu erforschen, zu entdecken, zu untersuchen und somit Erkenntnisse zu erlangen, die ihnen Lernprozesse ermöglichen. Die Themen regen jedes Kind dazu an, aus seinem jeweiligen Erfahrungsstand heraus etwas aufzunehmen.
Bewegung ist ein Grundbedürfnis und gerade Kinder haben einen großen Bewegungsdrang und viel Freude daran. Die Bewegung ist ein unverzichtbarer Bestandteil eines gesunden Lebens. Je aktiver Kinder im Kleinkindalter sind und sie an sportlicher Aktivität etwas Positives erkennen, umso mehr kann die Bewegung eine positive Wirkung auf die kindliche Entwicklung nehmen. Die regelmäßigen Bewegungsangebote in unserem Kitaalltag haben somit eine positive Wirkung auf die Entwicklung des kindlichen Körpers.
Über praktische Bewältigung von Situationen erlangt das Kind seine Erfahrungen. Physikalische Phänomene wie Schwung, Gleichgewicht, Beschleunigung und Schwerkraft können von Kindern über Bewegungstätigkeiten beim Schaukeln, Balancieren oder Springen gewonnen werden. Um den Bewegungs- und Erfahrungsraum zu erweitern, unternehmen wir Ausflüge in nahe gelegene Parks, auf den Bauernhof und zu Spielplätzen. Dort haben die Kinder Lust neue Bewegungsabläufe zu erproben und entwickeln ein Bewusstsein über den eigenen Entwicklungsstand.
Die Räume unseres Kinderladens bieten vielerlei Möglichkeiten, diesen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Kinder sind heute vielfach digitalen Reizen und virtuellen Welten ausgesetzt. Dabei nehmen sie Teil an alltäglichen Geschehnissen der Welt, die sie nur schwer verarbeiten können. Kinder haben Anspruch auf Gegenwelten, in denen sie die Schönheit der Sprache, der Musik oder der Kunst erfahren können. Sie brauchen Orte, wo sie in den unendlichen Räumen ihrer Vorstellungskraft Wirklichkeiten entstehen lassen können, die ihnen das Gefühl von Selbstvertrauen, Geborgenheit und Freiheit vermitteln. Daher lehnen wir bewusst den Einsatz von Computern und anderen digitalen Medien im Kinderladen ab.
In den nächsten Tagen verlässt das Elternteil für einen abgesprochenen Zeitraum die Einrichtung. Verläuft die Trennung gut, wird der Zeitraum stetig ausgeweitet. Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn sich das Kind von der Erzieherin trösten lässt. Es hat durch Hilfe der Eltern jetzt eine neue Beziehung aufbauen können. Durch eine gelungene Eingewöhnung „ersetzt“ die Erzieherin die Bezugsperson in deren Abwesenheit als sichere Basis. Das Kind findet Trost und kann sich jetzt ungehindert den Spiel- und Lernangeboten der neuen Umgebung zuwenden. Die Eltern sind und bleiben die wichtigsten Bezugspersonen.
Außerdem werden einzelne Instrumente ausführlich erkundet sowie verschiedene Klänge ausprobiert.
Die Kinder können auf Wunsch vor der Gruppe vorspielen oder vorsingen. Das stärkt nicht nur ihr Selbstbewusstsein, sondern auch den Wunsch, sich musikalisch auszudrücken. Die Kinder werden mit Konzertinstrumenten bekannt gemacht (Klarinette, Geige, Oboe, Horn, Cello, Flöte ...) sowie mit Instrumenten aus anderen Kulturen (Harfe, Dudelsack, Sambainstrumente ...). Es werden auch Musikprojekte wie „Peter und der Wolf“ oder „Karneval der Tiere“ angeboten.
Das Anhören geeigneter klassischer Werke zeigt den Kindern die Vielfalt der Musik auf, fördert deren Geschmacksbildung und ermöglicht Entspannung und Entlastung. Die Musik trägt zur Anregung der Fantasie bei und bereitet den Kindern Freude.
Kostprobe im mp3-Format (Alle Rechte vorbehalten)
Nicht alle Kinder müssen zur gleichen Zeit, am gleichen Ort mit den gleichen Mitteln das Gleiche tun. Dies muss in unserer großen Altersmischung von 1- bis 6-jährigen Kindern besonders stark berücksichtigt werden.
Viel Wert legen wir in unserer Projektarbeit auf die Kreativität sowie auf das Malen und Gestalten. Kinder können in kreativen Prozessen die Erfahrung machen, dass sie etwas bewirken können, dass die Welt gestaltbar ist, dass sie ohne Handlungsanleitung von Erwachsenen Problemlösungen finden können und dass sie einen Ausdruck für ihre Eindrücke finden können. Diese Erfahrungen sind wichtige Grundlagen zur Bewältigung und Gestaltung vieler Lebenssituationen.
Durch das Präsentieren der kreativen Werke in den Kinderladenräumen fühlen sich die Kinder in ihrem Ausdruck durch ihre Werke wertgeschätzt.
Wir bieten verschiedene Geräte für Entspannungs-, Gleichgewichts-, Reaktions- und Koordinationsübungen wie zum Beispiel Seile, Reifen, Sportkreisel und Balancierhalbkugeln.
Die Kinder überwinden Höhenunterschiede und spüren was sie sich zutrauen, wenn sie auf die Sprossenwand klettern. Das Trampolin ist ein freudiger Ort um das Springen zu erproben. Die Hochebene lädt ein zu dauerhaftem Klettern im Spiel; Die Matratzen zum Tragen und Bauen von Höhlen.
Zusätzlich bietet der Innenhof eine Reihe von Möglichkeiten sich auszuprobieren. Die Kinder können ihre Roller, Dreiräder oder Fahrräder mitbringen und benutzen, sie können auf Stelzen laufen und neben dem Buddeln an Ball-, Hüpf-, oder Fangspielen teilnehmen. Das Kind lernt im Spiel – und es lernt da am intensivsten, wo es selbst aktiv sein darf.